Das nationale und internationale Streckennetz der Interflug


Streckenschema 1970

1970: Am 1. Februar wird Kurt Dietrich zum Generaldirektor der Interflug berufen und die erste Il-62 DM-SEA wird an die Interflug übergeben. Eine Flugstaffel Il-62 wird gegründet. Im November wird die Tu-134A bei Interflug vorgestellt.

Vollständiger Winterflugplan 1975 - 1976

Die längeren Strecken Algier-Bamako-Freetown-Conacry, Kairo-Khartoum und Nicosia-Damascus-Baghdad wurden weiter mit Il-18 bedient.

Auch die 11000 km lange Strecke nach Hanoi über Moskau, Taschkent und Dacca eröffnet Interflug am 04. November 1973 mit Il-18. Die ersten Jahre wurde der alte Airport Gia Lam am östlichen Stadtrand von Hanoi angeflogen. Für Gia Lam bestand Einweisungspflicht, da unmittelbar vor der Landeschwelle ein Bahndamm kreuzt.

Nach dem CUBANA am 04.04.1973 die Linie Havanna-Berlin mit der Il-62 eröffnet, landet am 28. August 1973 die erste Il-62 der Interflug auf dem Airport José Marti in Havanna. Der Linienverkehr wird am 16. November 1974 aufgenommen. Die Flugsrecke führt anfangs über Santa Maria auf den Azoren. Mit 9700 km ist die neue Verbindung die zweitlängste der Interflug. Reisezeit mit technischem Zwischenstop etwa 14 Stunden. Bekanntlich hatte die Interflug keine Überflugsrechte für die BRD.



Wöchendlicher Flugplan Havanna-Berlin für CUBANA und INTERFLUG 1973

Aber schon im Flugplan vom 01.11.1975 bis 31.03.1976 ist die Havanna-Strecke über Gander/Neufundland geführt. Die loxodrome Streckenführung ist auf grund der Abflachung zu den Polen hin kürzer als die orthodrome Strecke (auf einem Großkreis oder Breitengrad) über die Azoren. Die Nordatlantiküberquerung im NAT (North Atlantik Tracksystem) war damals navigatorisch gesehen mit der zur Verfügung stehenden Geräteausrüstung nicht einfach. Am Anfang wurde noch mit Loran C gearbeitet. Ein Langstreckennavigationssystem mit Langwellenstationen rund um den Globus, ursprünglich von der US-Airforce aufgebaut. Ich habe es an Board nicht mehr kennengelernt.

Die spätere kreiselgestützte Trägheitsnavigation mit 2 unabhängigen Kreiselaggregaten (I-11-Stationen) war aber auch oft nicht einfach, wenn eine Station ausfiel oder die Koordinatenwerte zu große Abweichungen hatten. Die Korridore im NAT wurden streng überwacht und Verletzungen wurden ausgewertet und sofort geahndet. Grobe Verstöße konnten zum Verlust der NAT-Benutzungsrechte führen. Heute mit Satelitennavigation ist das alles kein Thema mehr. So, wie zwei Piloten im Cockpit ausreichen, sind seit Jahren Flugzeuge mit zwei Antriebsaggregaten (z.B. Airbus 330, Boeing 767, 777 oder787) für die Atlantiküberquerung zugelassen. Aber es fliegen ja auch noch Vierstrahlige. Airbus 340 und 380 sind eine gute Alternative für den Passagier. Möglicherweise führt auch das endgültige Ergebmis der Auswertung des Absturzes der Air France 447 am 01. Juni 2009 über dem Südatlantik zu neuen Strategien bei den Luftfahrtgesellschaften.

Liste der eröffneten Fluglinien bis 1980, entnommen aus der IF-Presseinformation Nr.8 vom 01.07.1980

Zwischen DDR und UDSSR
06. 06. 1966 Berlin - Kiew
01. 06. 1968 Berlin - Leningrad
04. 05. 1970 Dresden - Moskau
16. 08. 1970 Berlin - Minsk
01. 07. 1973 Leipzig - Moskau
02. 06. 1977 Leipzig - Kiew
05. 04. 1978 Dresden - Leningrad
DDR - sozialistische Länder
05. 04. 1960 Berlin - Budapest - Kiew
19. 04. 1960 Berlin - Belgrad - Tirana
04. 04. 1964 Berlin - Zagreb - Belgrad
02. 05. 1967 Leipzig - Budapest
03. 05. 1967 Dresden - Budapest
04. 05. 1970 Erfurt - Budapest
12. 05. 1972 Berlin - Krakow(1974 eingest.)
02. 06. 1972 Berlin - Bratislava
22. 06. 1972 Berlin - Gdansk(1979 eingest.)
18. 12. 1972 Berlin - Poprad/Tatry
04. 11. 1973 Berlin -(Dacca)- Hanoi
15. 05. 1974 Berlin - Burgas
16. 05. 1974 Berlin - Varna
16. 11. 1974 Berlin - Havanna
04. 11. 1978 Dresden - Poprad/Tatry
15. 05. 1978 Dresden - Sofia
17. 05. 1979 Leipzig - Burgas
21. 05. 1980 Dresden - Burgas
12. 05. 1980 Dresden - Varna
DDR - NSW (nichtsozial. Wirtschaftsgebiet)
29. 05. 1964 Berlin - Nicosia (1974 eingest.)
22. 06. 1964 Berlin - Kairo
15. 01. 1966 Berlin - Nicosia - Damaskus
27. 10. 1966 Berlin - Algier - Bamako (bis 28.03.1976)
17. 11. 1966 Berlin - Algier -Bamako-Conakry (bis 31.03.1977)
08. 01. 1967 Berlin - Nikosia - Damaskus - Bagdad
07. 07. 1978 Berlin - Beirut
03. 07. 1969 Berlin - Kairo - Karthoum (1976-78 eingest.)
26. 11. 1969 Berlin - Budapest-Algier-Freetown-Conakry(bis 31.03.77)
11. 11. 1970 Berlin - Wien
04. 04. 1972 Berlin - Kopenhagen
03. 04. 1973 Berlin - Helsinki
23. 04. 1973 Berlin - Amsderdam
01. 07. 1974 Berlin - Mailand
05. 04. 1976 Berlin - Karachi (-Hanoi)
23. 05. 1976 Berlin - Larnaca
13. 04. 1977 Berlin - Algier - Lagos - Luanda
03. 06. 1977 Berlin - Istambul
27. 02. 1978 Berlin - Algier - Tripolis
01. 11. 1978 Berlin - Kairo - Karthoum - Addis Abeba
07. 04. 1979 Berlin - Algier - Lagos - Luanda - Maputo
02. 06. 1997 Berlin - Athen
01. 04. 1980 Berlin - Stockholm - (-Helsinki)
18. 04. 1980 Berlin - Brüssel
--------1980 Berlin - Dubai
--------1980 Berlin - Rom
02. 04. 1985 Berlin - Malta - Tripolis
26. 06. 1987 Berlin - Peking

Ab 1986 flogen wir nach Luanda und Maputo über Lagos/Nigeria und Brazzaville/VR Kongo mit Besatzungswechsel in Lagos. Ab 1987 wurde Lagos aus Sicherheitsgründen nicht mehr angeflogen. Eine Besatzung flog nonstop von Berlin bis Brasaville. Eine vortransportierte Besatzung blieb eine Woche in Brazzaville und übernahm dort zwei mal Luanda und ein mal Maputo.

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